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| Nürnberg, 30. August: Mehr als 600 gegen rechts! Vielen Dank an alle GegendemonstrantInnen! / Alexander Schmidt, Historiker: "Es ist meine Stadt, es ist unsere Stadt, und wir lassen denen nicht den Raum, den sie wollen" (August 2025)
Mehr als 600 Menschen protestierten am 30. August lautstark gegen den dritten Aufmarsch der extrem rechten Gruppierung "Gemeinsam für Deutschland" (GfD). Organisiert wurden die Gegenveranstaltungen durch unser Bündnis sowie die Omas gegen Rechts und VerLINKung. Auf der rechten Demostrecke gab es zwei Sitzblockaden. Die rechte Hetzveranstaltung, die nur etwa 100 Gleichgesinnte anzog, wurde wie bereits im März und April vom Nürnberger "Team Menschenrechte" (TM) aufgezogen. TM arbeitet seit Jahren an der ideologischen Umdeutung der Frage, für wen Menschenrechte gelten sollen und für wen nicht und übt sich im rechten Dauerdemonstrieren.
Historiker Alexander Schmidt beendete seine Rede auf unserer Bühne mit den Worten: "Es ist meine Stadt, es ist unsere Stadt, und wir lassen denen nicht den Raum, den sie wollen." Dem ist nichts hinzuzufügen. Wir danken für die klaren Worte! Und wir freuen uns auch, dass an diesem Tag die 93-jährige Holocaust-Überlebende und – unter anderem – ehemalige SPD-Europaabgeordnete Lilo Seibel-Emmerling an unserer Gegenkundgebung teilnahm.

Nürnberg, 30.8.25: Protest gegen den Aufmarsch von "Gemeinsam für Deutschland", Auftakt in der Waaggasse (Foto: Nürnberger Bündnis Nazistopp)
Laut Roter Hilfe gab es neunzehn durch den Polizeieinsatz verletzte GegendemonstrantInnen.
Das extrem rechte Personal rund um die TM-AktivistInnen Astrid Hartmann und Frank Kettner bot personell und inhaltlich keine Überraschungen. Zu sehen waren etwa Rainer Hatz und Maik Langen von der "Heimat" (Ex-NPD) und ein Trommler mit Nazi-affinem Shirt-Aufdruck "17 – unbeugsam". nn.de (30.8.25) entdeckte einen rechten Szeneanwalt, einige Jungnazis sowie den Nürnberger AfD-Stadtrat Klaus Krestel. Wie immer war auch das extrem rechte christliche Spektrum sichtbar. Endstation Rechts (Bluesky, 30.8.25) dokumentierte einen Rechten mit Shirtaufdruck "Jesus Christus würde AfD wählen" sowie ein Lied, gesungen vom Chor der Sasek-Sekte OCG. Insgesamt scheint das Label "Gemeinsam für Deutschland" zu schwächeln, die Teilnehmerzahlen nehmen seit der ersten bundesweiten Aktion im März 2025 kontinuierlich ab, Widerstand sei Dank! In München gingen laut br.de (30.8.25) nur 65 Rechte – bei 300 GegendemonstrantInnen – zur GfD-Demo. Sehr gut!
(31.8.25)
br.de ("Demos gegen Rechts in München und Nürnberg", 30.8.25): hier klicken!
Nürnberg, 30. August: Auf zum Protest gegen die extrem rechte Demo "Gemeinsam für Deutschland" / Auf die Straße! (August 2025)
- mehrfach aktualisiert -
Nun ist es sicher: Am frühen Nachmittag des 30. August werden wieder jede Menge extrem Rechte inklusive AfD-Aktivisten und Neonazis unter dem Motto "Gemeinsam für Deutschland" in Nürnberg aufschlagen. Zwei derartige Demos fanden in den vergangenen Monaten bereits statt und ernteten lautstarken und energischen Widerstand. In Nürnberg wurde der rechte Aufmarsch wie bereits zuvor durch das sogenannte "Team Menschenrechte" angezeigt.
Das Nürnberger Bündnis Nazistopp organisiert eine Kundgebung ab 13.30 Uhr in der Waaggasse West, die Omas gegen rechts haben in der Nähe einen Infostand angemeldet. VerLINKung wird nach der Auftaktkundgebung eine Gegendemo durchführen. Nazistopp wird mit Kundgebungsprogramm vor Ort bleiben, bis die extrem Rechten wieder zurückkommen und aus unserer Stadt verschwunden sind. Auf die Straße!
Im Rahmen unserer Kundgebung spricht unter anderem Historiker Alexander Schmidt. Musikbeiträge gibt es von Sänger und Gitarrist Murat Erdil sowie von Between my Head and Heart! Außerdem gibt's Popcorn für die Kleinen und die Großen!
(Stand 28.8.25)
sonntagsblatt.de ("Rechte Kundgebung in Nürnberg: Bündnis Nazi-Stopp ruft zur Gegendemo", 24.8.25): hier klicken!
Nürnberg, Nachtrag: Neonazi-Attacken in U-Bahn-Station (August 2025)
An dieser Stelle zwei Nachträge vom Juli, die uns über den Newsletter von B.U.D. (13.8.25) erreichten:
- Am 20. Juli traf eine Person in einer Nürnberger U-Bahn-Station auf drei junge Neonazis, die sich bedrohlich vor ihr aufbauten und sie verbal angingen.
- Ebenfalls am 20. Juli stieg eine Person in der U-Bahn-Station St. Leonhard aus und wurde dort von zwei vermummten Neonazis bedroht. "Sie äußerten dabei mehrfach Vernichtungsphantasien gegen LGBTQIA*-Personen und Antifaschist*innen. Einer der Täter zog währenddessen ein Messer und hielt es drohend in der Hand. Die Täter machten zudem ein Foto vom Betroffenen mit der Androhung es in rechten Kreisen zu verbreiten".
(24.8.25)
Bayreuth / Kulmbach: Extrem rechter mutmaßlicher Frauenmörder vor Gericht (August 2025)
Wie frankenpost.de (21.8.25, paywall) sowie Endstation Rechts Bayern (22.8.25, bluesky) schrieben, wird gerade vor dem Landgericht Bayreuth gegen einen 55-Jährigen Kulmbacher verhandelt, der seine Lebensgefährtin umgebracht haben soll. Die mutmaßliche Tatwaffe, ein Messer, hat einen schwarz-rot-goldenen Griff. In der Wohnung fanden sich Bücher über den zweiten Weltkrieg und ein gerahmtes Hitler-Bild. Polizeibeamten gegenüber soll der Mann mit "strammen Parolen und Aussagen über die AfD" gegenübergetreten sein.
Nürnberg, 18. August: 300 gegen das extrem rechte "Team Menschenrechte" (August 2025)
- aktualisiert -
In der Spitze 300 Menschen protestierten am 18. August gegen einen Aufmarsch des extrem rechten "Team Menschenrechte", das etwa 75 AnhängerInnen mobilisieren konnte. Eine Straßenblockade stellte sich kurzfristig den Rechten entgegen.

Nürnberg, 18.8.25: Protest gegen "Team Menschenrechte", Auftakt im Archivpark (Foto: Nürnberger Bündnis Nazistopp)
Die Rechten präsentierten sich als vermeintliche Friedenskraft, beklagten den Verfall der Nationen (Nürnberger Stadtrat Klaus Krestel) und betonten, das es nur zwei Geschlechter gebe (TM-Aktivist Frank K.). Zu sehen war erneut der bayerische "Heimat"(Ex-NPD)-Chef Rainer Hatz. Knapp ein Zehntel der Demo bestand aus (meist) rechten Streamern, darunter der AfDler Sebastian Weber (hier klicken!), seines Zeichens Stadtrat im sächsischen Zwenkau und Kreisrat des Landkreises Leipzig. Interviews mit TM-DemonstrantInnen belegten die Teilnahme christlicher Fundis und durchgeknallter NationalistInnen. So wünschte sich eine Frau, dass "Deutschland an erster Stelle steht".
Update: Laut nordbayern.de (19.8.25) blockierten am Montagabend zwischen 30 und 50 AntifaschistInnen jenseits der TM-Route den Spittlertorgraben, um gegen den rechten Aufmarsch zu protestieren. Sie breiteten auf der Straße Picknickdecken aus. Die Fahrbahn sei etwa drei Stunden blockiert gewesen.
(19.8.25)
nordbayern.de ("Fahrbahn in Nürnberg mit Picknickdecken blockiert: Neuer Protest gegen rechtes 'Team Menschenrechte'", 19.8.25): hier klicken!
Nürnberg: Keine Kriminalisierung der Proteste gegen extrem rechte Aufmärsche! (August 2025)
Das häufig parteiische Verhalten der Polizeikräfte angesichts extrem rechter Aufmärsche und antifaschistischer Gegenproteste wurde an diesem Ort schon des Öfteren thematisiert. In Bezug auf die Polizeigewalt am 26. April sammelten wir zuletzt Berichte Betroffener und tauschten am 11. August unsere Positionen mit der Nürnberger Polizeiführung aus. Wir kritisierten dabei unter anderem die "montägliche Polizeigewalt" mit dem offensichtlich nicht unerwünschten Effekt, unbeteiligte PassantInnen und "bürgerliche" Protestierende abzuschrecken. Das Gespräch verlief insgesamt in konstruktiver Atmosphäre - in etlichen Punkten konnte naturgemäß keine Einigkeit erzielt werden.
Wir werden weiterhin das Verhalten der Einsatzkräfte beobachten und sind selbstverständlich solidarisch mit allen AntifaschistInnen.
Mit einer ähnlichen Thematik beschäftigten sich zuletzt die Evangelische Jugend Nürnberg (ejn) sowie die regionale Rote Hilfe (RH). Während die ejn in ihrer Stellungnahme (hier klicken!) die Polizei aufforderte, "jedem Menschen ohne Angst vor Gewalt" die Teilnahme an den antifaschistischen Gegenprotesten zu ermöglichen und ein "bedachtes, legitimes und einheitliches Verhalten der Polizei" verlangte, meldete die Rote Hilfe (hier klicken!), dass die politische Abteilung der hiesigen Polizei in den letzten Monaten gehäuft mutmaßliche TeilnehmerInnen an den Protesten gegen das extrem rechte "Team Menschenrechte" telefonisch oder in Form von Hausbesuchen heimsuchte und sie von der weiteren Teilnahme abschrecken und / oder schlichtweg ausfragen wollte, laut RH ohne Erfolg.
(16.8.25)
Nürnberg: Extrem Rechte versuchten erfolglos, den CSD zu stören (August 2025)
- mehrfach aktualisiert -
Wie uns mitgeteilt wurde, versuchte am 9. August eine kleine Gruppe von extrem Rechten, teilweise aus dem Umfeld des "Team Menschenrechte", die Nürnberger CSD-Demo zu stören. Auf einem Gebäude in der Kurt-Schumacher-Straße hissten sie eine Deutschlandfahne und zündeten Rauchtöpfe. In einem Video ist zu sehen, wie zwei rechte Aktivisten von der Polizei abgeführt wurden.
Laut nn.de (9.8.25, paywall) nahmen etwa 17500 Menschen an der CSD-Demo teil, ein erfreulich großer Erfolg!
Update: Laut nn.de (11.8.25, paywall) warfen die beiden oben erwähnten Männer, die Brüder Martin und Daniel S., vor dem Hissen ihrer Deutschlandflagge eine Regenbogenfahne vom Dach. Sie fungierten zeitweise als Ordner des extrem rechten 'Team Menschenrechte'.
br.de ("CSD-Demo für Vielfalt und Toleranz in Nürnberg", 9.8.25): hier klicken!
Altschauerberg: "Schanzenfest" mit Hitlergrüßen (August 2025)
Wie nn.de (11.8.25, paywall) schrieb, wollten etwa 4000 "Drachenlord-Hater" am vergangenen Wochenende das Dorf Altschauerberg bei Emskirchen stürmen und zur "Schanze", dem ehemaligen Wohnort des "Drachenlords" vordringen (Infos zum Phänomen "Drachenlord" und der einschlägigen Hater-Szene: hier klicken!).
Dem Onlinebericht zufolge beobachteten TeilnehmerInnen und Ortsansässige mehrere Hitlergrüße, auch Naziparolen seien skandiert worden. Zwei aus Hessen stammende Menschen: "Generell hätten sie auch den Eindruck, dass die Veranstaltung 'eher rechts' gewesen sei. Sie hätten beobachtet, wie ein Junge auf das Ortsschild geklettert sei und den Hitlergruß gezeigt hätte".
(11.8.25)
Landkreis Forchheim, Landkreis Nürnberger Land und anderswo: Weitere Verhaftungen und Razzien im rechtsterroristischen Reichsbürger-Millieu (August 2025)
- aktualisiert -
Parallel zu den drei laufenden Prozessen gegen das extrem rechte Reichsbürger- und Putschisten-Millieu rund um Prinz Reuß wurden laut verschiedenen Medienberichten (7.8.25) erneut Verhaftungen und Razzien durchgeführt, und zwar in Sachsen, Thüringen und Bayern. Einer der drei Verhafteten stammt aus dem oberfränkischen Kreis Forchheim, dort hätten zwei Durchsuchungen stattgefunden. Auch im mittelfränkischen Kreis Nürnberger Land wurde eine Immobilie durchsucht. Die Verdächtigen sollen in der Vergangenheit unter anderem an einem Schießtraining in einer ehemaligen Bundeswehreinrichtung in der Nähe von Bindlach bei Bayreuth teilgenommen haben.
Update: Laut nn.de (7.8.25, paywall) fand heute morgen in Moosbach, einem Gemeindeteil von Feucht, ein Polizeieinsatz statt. Es seien Schüsse zu hören gewesen. Neben einem Haus an der Hauptstraße suchte die Polizei auch ein Gelände mit Wochenendgrundstücken östlich von Moosbach auf. Näheres ist im Moment nicht bekannt. Interessant: Im Dezember 2022 wurde im Rahmen der ersten großen Razzia gegen die Reuß-Terrortruppe ebenfalls ein Objekt durchsucht, vermutlich auf dem selben Grundstück wie am 7. August 2025. Wir schrieben seinerzeit: "Das im Nürnberger Land durchsuchte Objekt befindet sich wohl in Moosbach, einem Gemeindeteil von Feucht. Der Hausbewohner werde von Nachbarn als 'aggressiv' geschildert".
merkur.de ("Umsturz-Training im oberfränkischen Idyll", 7.8.25): hier klicken!, br.de ("Drei weitere Festnahmen in Reichsbürgernetzwerk um Prinz Reuß", 7.8.25): hier klicken!
Nürnberg, 4. August: 250 protestieren gegen das rechte "Team Menschenrechte" / Bei den Rechten mit dabei: Fahne mit Wappen der Sudetendeutschen Landsmannschaft (August 2025)
- aktualisiert -
Am 4. August protestierten in Nürnberg in der Spitze etwa 300 Menschen gegen einen Aufmarsch von etwa 70 Fans und AktivistInnen des rechten "Team Menschenrechte" (TM). Auf der rechten Route fanden mehrere Sitzblockaden statt.
Im TM-Aufzug waren eine Fahne der AfD mit dem Motto "Mut zur Wahrheit" sowie eine Fahne mit dem Wappen der Sudetendeutschen Landsmannschaft zu sehen. Es zeigten sich auch zum wiederholten Mal der Bayern-Chef der "Heimat" (ehem. NPD) sowie ein bekannter rechter Szeneanwalt.
Ergänzende Information: Laut nn.de (4.8.25, paywall) lag der Fokus des bayerischen Innenministers Herrmann bei der Vorstellung der "Verfassungsschutzinformationen" zum ersten Halbjahr 2025 "nicht auf den demokratiefeindlichen Bestrebungen der Gruppierung [gemeint ist TM, d. Verf.], sondern auf dem linken Gegenprotest, der sich im vergangenen Jahr formiert hat". Das wundert uns nicht, handelt es sich dabei doch um die seit Jahrzehnten übliche Verharmlosung extrem rechter Strömungen seitens vieler staatlicher Behörden.
(5.8.25.ergänzt 6.8.25)
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