Nürnberger Bündnis Nazistopp
 
       
 
Dezember 2021

November 2021

Oktober 2021

September 2021

August 2021

Juli 2021

Juni 2021

Mai 2021

April 2021

März 2021

Februar 2021

Januar 2021

Dezember 2020

November 2020

Oktober 2020

September 2020

August 2020

Juli 2020

Juni 2020

Mai 2020

April 2020

März 2020

Februar 2020

Januar 2020

Dezember 2019

November 2019

Oktober 2019

September 2019

August 2019

Juli 2019

Juni 2019

Mai 2019

April 2019

März 2019

Februar 2019

Januar 2019

Dezember 2018

November 2018

Oktober 2018

September 2018

August 2018

Juli 2018

Juni 2018

Mai 2018

April 2018

März 2018

Februar 2018

Januar 2018

Dezember 2017

November 2017

Oktober 2017

September 2017

August 2017

Juli 2017

Juni 2017

Mai 2017

April 2017

März 2017

Februar 2017

Januar 2017

Dezember 2016

November 2016

Oktober 2016

September 2016

August 2016

Juli 2016

Juni 2016

Mai 2016

April 2016

März 2016

Februar 2016

Januar 2016

Dezember 2015

November 2015

Oktober 2015

September 2015

August 2015

Juli 2015

Juni 2015

Mai 2015

April 2015

März 2015

Februar 2015

Januar 2015

 
Druckversion

Nürnberg: Hannes Heer, ehemaliger Kurator der "Wehrmachtsausstellung", referierte zum Thema "80 Jahre Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion oder: Der zweite deutsche Völkermord" (Juni 2021)

Der Verein ISFBB e.V. hatte zusammen mit unserem Bündnis, der VVN-BdA, ver.di Mittelfranken sowie der Villa Leon (Stadt Nürnberg) anlässlich des 80. Jahrestages des Angriffs von Nazideutschland auf die Sowjetunion den Historiker und Publizisten Hannes Heer nach Nürnberg geladen. Er referierte am 26. Juni zum Thema "80 Jahre Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion oder: Der zweite deutsche Völkermord".

Hannes Heer war von 1993 bis 2000 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung und Kurator der 1995 bis 1999 von einer Million Menschen besuchten Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944". Seinen Vortrag zusammenzufassen, ist an dieser Stelle nicht möglich (einige seiner Gedanken sind zum Beispiel hier nachzulesen). Seine Thesen sind heute noch Anlass von Kontroversen. Auch in seiner neuesten Publikation (mit Christian Streit: Vernichtungskrieg im Osten. Judenmord, Kriegsgefangene und Hungerpolitik. VSA Verlag 2020) bekämpft er die nach wie vor nicht erledigte Legende von der "sauberen Wehrmacht". Diese sei "in vorab geplanter, systematischer und arbeitsteiliger Weise" am Holocaust beteiligt gewesen.


Nürnberg, November 1996: Antifaschistischer Protest gegen Nazis vor dem Gebäude, in dem die "Wehrmachtsausstellung" zu sehen war (Foto: Rüdiger Löster)

Wie obiges Bild zeigt, sorgte die "Wehrmachtsausstellung" seinerzeit auch in Nürnberg für heftige Kontroversen. Auf dem Bild sind linke antifaschistische DemonstrantInnen zu sehen, die im November 1996 Neonazis den öffentlichen Raum streitig machten. Aber auch im bürgerlichen Parteienspektrum ging es hoch her. Kurz nach der Ausstellungseröffnung besuchte die CSU-Fraktion "aus Protest gegen die angeblich einseitige Darstellung der Wehrmacht" das Nürnberger Garnisonsmuseum (Nürnberger Nachrichten, 14.10.96).

(27.6.21)

Höchstadt: Protest gegen AfD-Wahlkampfveranstaltung (Juni 2021)

Wie nordbayern.de (27.6.21) schrieb, demonstrierten im mittelfränkischen Höchstadt etwa 70 Menschen gegen eine Wahlkampfveranstaltung der AfD, die in der Kulturfabrik Fortuna stattfand. Die AfD soll nur etwa 30 Leute in die Halle gelockt haben.

nordbayern.de ("Demonstration in Höchstadt gegen AfD-Veranstaltung verlief friedlich", 27.6.21): hier klicken!

Nürnberg: Harte antisemitische Propaganda am Synagogendenkmal (Juni 2021)

Ist natürlich klar, dass die Nürnberger NPD, die so gut wie überhaupt nichts mehr auf die Reihe kriegt, mit derartigen Aktionen Aufmerksamkeit erreichen will. Aber sowas ignorieren, wie es in dieser Stadt leider immer wieder Teil des Problems war? Geht gar nicht. Also darf man gespannt sein, wie die hiesige Öffentlichkeit damit umgeht, dass am Gedenkstein der ehemaligen Nürnberger Hauptsynagoge antisemitische Hardcore-Propaganda betrieben wurde. In einem Video präsentierte sich NPD-Aktivist Jens J., vormals übrigens bei Pegida Nürnberg aktiv, als tapferer Tierschützer und Kämpfer gegen das Schächten.

Ja, Nazi-Tradition will schon gelebt werden! Die historischen Nazis verboten das Schächten bereits kurz nach der Machtübergabe ("Gesetz über das Schlachten von Tieren" vom 21. April 1933) und präsentierten sich als Tierfreunde, während sie das Quälen, Foltern und Ermorden von nicht in die deutsche "Volksgemeinschaft" passenden Menschen zunehmend vorantrieben.

(25.6.21)

Nürnberg: Riesen-Reichsfahnen-Graffito im Westpark (Juni 2021)

Wie uns mitgeteilt wurde, findet sich im Nürnberger Westpark in einer nach zwei Seiten offenen Hütte ein riesiges Reichsfahnen-Graffito.

(24.6.21)

Nürnberg und Bamberg, 21. Juni: "Querdenker" pöbelten JournalistInnen an / "Schau bloß, dass du dir den Rücken freihältst!" (Juni 2021)

Ja, die rechtsoffenen "Querdenker"-Demos gibt's noch, wenn auch in zunehmend kleinerem Umfang. Parallel sammeln Aktive der "Querdenker"-Partei "Die Basis" Unterschriften, um zur Bundestagswahl anzutreten zu können.

JournalistInnen berichten immer wieder über Pöbeleien und teilweise auch handfeste Bedrohungen am Rande der Demonstrationen dieser Szene. So wurden BerichterstatterInnen am 21. Juni in Nürnberg als "Volksverhetzer und Volksverräter" bepöbelt. In Bamberg ging es am selben Tag noch härter zur Sache: Da wurden zum Beispiel Drohungen à la "Schau bloß, dass du dir den Rücken freihältst!" oder ""Wenn du noch mal Fotos machst, dann komme ich rüber!" ausgesprochen.

(Quellen: DF_Nuernberg Twitter sowie Independent Press Twitter, jeweils 21.6.21).

Nürnberg, 19. Juni: Protest vor AfD-Büro nach rechtem Messerangriff durch ehemaligen AfD-Gemeinderatskandidaten in Freiburg (Juni 2021)

Am 19. Juni demonstrierten auf Initiative der Organisierten Autonomie (OA) etwa vierzig Menschen vor dem Nürnberger AfD-Büro gegen rechte Gewalt. Anlass war ein Ereignis in Freiburg: Der 39-jährige Robert H., laut tagesspiegel.de (14.6.21) "seit Jahren eines der bekanntesten Gesichter der rechten bis rechtsextremen Szene Freiburgs", stach einen 61-jährigen Mann in den Bauch. Dieser wollte zwei Jugendlichen zu Hilfe kommen, die der ehemalige AfD-Gemeinderatskandidat H. vorher mit Pfefferspray attackiert hatte (vgl. unten verlinkte Berichte).

belltower.news ("AfD-Mann sticht mit Messer auf Ersthelfer ein", 14.6.21): hier klicken!, tagesspiegel.de ("AfD-Kommunalpolitiker greift mutmaßlichen Ersthelfer mit Messer an", 14.6.21): hier klicken!

Eckental: Hakenkreuz in Fenster einer Sporthalle geritzt (Juni 2021)

Wie infranken.de (18.6.21) schrieb, ritzten unbekannte TäterInnen ein Hakenkreuz in ein Fenster einer Eckentaler Sporthalle.

infranken.de ("Eckental: Hakenkreuz in Fenster gekratzt - Zeugensuche", 18.6.21): hier klicken!

Gunzenhausen: 100 Menschen protestierten gegen AfD-"Bürgerdialog" (Juni 2021)

Laut nordbayern.de (16.6.21) protestierten im mittelfränkischen Gunzenhausen trotz kurzer Mobilisierungszeit etwa 100 Menschen gegen einen AfD-"Bürgerdialog" in der dortigen Stadthalle. Die rechte Partei konnte nur zehn bis fünfzehn AnhängerInnen mobilisieren.

Zum Gegenprotest aufgerufen hatte das Landkreisbündnis gegen Rechts.

nordbayern.de ("Gunzenhausen: Protest gegen AfD-Veranstaltung", 16.6.21): hier klicken!

Nürnberg, Fürth: Frühsommerliches Nazi- und Verschwörungsszenen-Geschmiere (Juni 2021)
- aktualisiert -

Wie uns mitgeteilt wurde, waren an mehreren Orten in Nürnberg und Fürth rechte Schmierfinken unterwegs:

- "Wir fahren nach Polen, um die Juden zu versohlen" (Schmiererei Siebenbogenbrücke Fürth)
- Aufkleber "Wieder soweit?" mit "Judenstern" mit Schriftzug "ungeimpft" (Bucher Straße Nürnberg)
- "Stoppt die Giftspritze" (Schmiererei Nähe Johannisfriedhof, Nürnberg)

Inhaltlich haben wir es einmal mit krasser NS-Propaganda und Vernichtungsantisemitismus zu tun und zweimal mit Holocaust-Verharmlosung.

Ergänzung: Unter die Rubrik "Geschmiere" kann man auch eine lange Email einordnen, die an medizinische BehandlerInnen verschickt wurde. Unter der Überschrift "Haftungsbescheid" finden sich alle möglichen Anwürfe gegen Menschen, die an Covid-19-Impfungen mitwirken. Der Stil erinnert an altbekanntes Reichsbürgergedöns. Wahrscheinlich folgen dann bald umfassende "Geldforderungen" aus aller Welt. In dem Schreiben namentlich erwähnt sind die "Corona-Rebellen"-Promis Reiner Fuellmich und Sucharit Bhakdi.

(14.6.21, ergänzt 16.6.21)

Region Nürnberg: Schwächelnde "Corona-Rebellen" / "Vielleicht machen wir im Herbst weiter, vielleicht aber auch nicht" (Juni 2021)

Bewegungskonjunkturen sind natürlich schlecht vorherzusagen. Aber wenn bestimmte Ziele erreicht sind oder sich als nicht erreichbar herausstellen, verlieren die entsprechenden Mobilisierungen meist an Schwung. So auch die Aktivitäten der diversen rechtsoffenen "Querdenker"-Gruppierungen in der Region. In Nürnberg, Erlangen, Lauf: Alles zunehmend mau. JournalistInnen werden angestänkert, aber sonst scheint der Schwung raus zu sein. In Lauf postet man gar launisch: "Vielleicht machen wir im Herbst weiter, vielleicht aber auch nicht".

Wir sind gespannt, ob sich Auflösungserscheinungen wie in Oberfranken - in Hof verbietet der Trachtenladen "Wolperdingar" laut Medienberichten Geimpften den Zutritt - auch in Mittelfranken beobachten lassen. Spaß ist also garantiert!

Einen letzten Versuch, Fake-News herauszuschleudern, scheint die Nürnberger Gruppierung Querdenken911 unternommen zu haben. Aktivistin Bijanka J. bediente mit einem Post das konfliktträchtige Thema Kinder und Impfung. Eine kanadische Impfklinik biete Kindern angeblich kostenloses Eis im Austausch für eine Impfung an. Wütende Eltern würden von der Polizei zurückgehalten, wie auf einem Video zu sehen sei. Kritische Menschen ahnen an dieser Stelle: Hier schwurbelt es gewaltig! Internationale Medienberichte korrigierten bereits vor Wochen diesen Bockmist (zum Beispiel hier klicken!).

(14.6.21)

Nürnberg-Land und München: Prozess gegen neonazistische Heilpraktikerin und mutmaßliche Rechtsterroristin fortgesetzt / Susanne G. posierte bereits vor Jahren mit Sturmgewehr und Pistole / Gescheiterter Anwerbeversuch des bayerischen Verfassungsschutzes? (Juni 2021)
- aktualisiert -

Der Prozess vor dem Oberlandesgericht München gegen Susanne G., lange Zeit im Nürnberger Land lebende Heilpraktikerin, Neonazistin und mutmaßliche Rechtsterroristin, wird fortgesetzt. Mittlerweile fanden acht Prozesstage statt (wir berichteten zuletzt im April 2021).

Laut spiegel.de (11.6.21) posierte Susanne G. bereits vor Jahren "mit einem Sturmgewehr und einer Pistole". Die Polizei hatte im Rockermilieu ermittelt und auf dem Handy eines Verdächtigen ein derartiges Foto gefunden.

Interessant: Neben den von Mai 2015 bis März 2020 überwiesenen Mitgliedsbeiträgen an die Neonazi-Partei "Der III. Weg" unterstützte G. mehrere Neonazis finanziell, so auch den im Münchner NSU-Prozess erstinstanzlich verurteilten NSU-Unterstützer André E.

Update: Laut br.de (18.6.21) war Susanne G. in der Vergangenheit Mitglied des Rockerclubs MC Gremium Nürnberg. Im Zuge von Ermittlungen wegen Drogen- und Waffendelikten beschimpfte sie den zuständigen Polizisten in Briefform und habe "mit deutschem Gruß" und SS-Runen unterzeichnet. Juristisch belangt wurde die Neonazistin damals jedoch nicht. Weiterhin wurde bekannt, dass der bayerische Verfassungsschutz im Jahr 2018 erfolglos versucht hatte, die extrem rechte Aktivistin anzuwerben. Dass der Geheimdienst sie aus anderem Grund kontaktierte, ist unwahrscheinlich (Quelle: Twitter Robert Andreasch).

br.de ("Susanne G.: Der Vorsitzende einer Neonazi-Partei war ein Freund", 18.6.21): hier klicken!, spiegel.de ("Weinflaschen mit Hitler-Etikett", 11.6.21): hier klicken!

(11.6.21, aktualisiert 18.6.21)

Nürnberg: Rassistischer Shitstorm auf Facebook-Seite der Nürnberger Nachrichten / "AfD-nahe Facebook-Nutzer" an der Kampagne beteiligt (Juni 2021)

Ein harmloses Foto (schwarzes, eisessendes Pärchen) auf dem Facebook-Account der Nürnberger Nachrichten reichte offenbar aus, um bundesweit durchgeknallte rassistische KommentatorInnen anzulocken. Laut nordbayern.de (7.6.21) waren etliche "AfD-nahe Facebook-Nutzer" an der Kampagne beteiligt.

nordbayern.de ("Wenn ein Foto statt Lebensfreude blanken Rassismus weckt", 7.6.21): hier klicken!

Forchheim: Reichsbürger versuchte, Gericht mit Quatschjura zuzumüllen und zahlte dann doch seine Geldstrafe (Juni 2021)

Alter schützt vor Dummheit nicht. Ein 73-jähriger Forchheimer müllte laut nordbayern.de (9.6.21) diverse Behörden aus nichtigem Anlass mit dem branchenüblichen Reichsbürger-Quatschjura zu. Nachdem er sich nicht durchsetzen konnte, zahlte der "wohlhabende Privatier" seine Geldstrafe von einigen tausend Euro und sei derzeit nicht auffindbar.

nordbayern.de ("Prozess am Forchheimer Amtsgericht gibt Einblick in die wirre Welt eines 'Reichsbürgers'", 9.6.21): hier klicken!

Nürnberg: "Querdenken911" verlinkt auf Seite mit radikaler antisemitischer und Reichsbürger-Hetze (Juni 2021)

Die Nürnberger Corona-Rebellen-Gruppe "Querdenken911" (Q911) will angeblich keine Großdemonstrationen mehr organisieren, ist aber dennoch weiterhin aktiv. Zur Zeit verlinkt Q911 via Facebook auf eine Seite, die unter anderem radikal antisemitische und Reichsbürger-Hetze verbreitet. Beispielhaftes Zitat: "In der gesamten, angeblichen Deutschen-Politik sitzen ausschließlich nur Angestellte dieser Talmud-Juden und des Vatikans, deren Aufgabe es ist, das deutsche Volk durch Steuern und Abgaben bis aufs letzte Hemd auszuplündern, ohne dass sie es bemerken". Noch Fragen?

(1.6.21)