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Titel des Dokuments: März 2022
Landkreis Neumarkt: Razzia in der Prepperszene / Anschläge auf Strommasten geplant? / Siebzig Schusswaffen und mehrere zehntausend Schuss Munition sichergestellt (März 2022)
- mehrfach aktualisiert -
Wie nordbayern.de und weitere Medien (30.3.22) berichteten, wurden im Landkreis Neumarkt mehrere Gebäude durchsucht, unter anderem in Holzheim, in Rocksdorf bei Mühlhausen sowie in Darshofen bei Parsberg. 290 (!) PolizistInnen waren im Einsatz. Sechs Männer - mutmaßlich Angehörige der Prepperszene - im Alter zwischen 34 und 59 Jahren sollen Anschläge geplant und illegale Waffen und Munition besessen haben. Laut br.de (30.3.22) hätten die Verdächtigen Anschläge "auf große Stromleitungen" geplant. Es gibt erhebliche Überschneidungen zwischen Prepper- und rechter Szene. Die Polizei lässt seltsamerweise verlauten, ein terroristisches Motiv sei derzeit nicht erkennbar. Was bitte soll es denn sonst sein, wenn eine Gruppe plant, "die Stromversorgung in großen Teilen der Bundesrepublik lahmzulegen" (spiegel.de, 31.3.22)?
Update: Es wurden siebzig Schusswaffen und mehrere zehntausend Schuss Munition sichergestellt (pnp.de, 31.3.22).
spiegel.de ("Männer wollten offenbar Stromtrassen sabotieren", 31.3.22): hier klicken!, pnp.de ("Große Sabotage an Stromleitungen geplant: Weitere Details bekannt", 31.3.22): hier klicken!, onetz.de ("Großeinsatz in der Oberpfalz: Polizei verhindert Anschläge auf Stromleitungen", 30.3.22): hier klicken!, br.de ("Anschlag auf Infrastruktur geplant? Großeinsatz in Prepper-Szene", 30.3.22): hier klicken!, nordbayern.de ("Sabotage geplant? Häuser in Neumarkt durchsucht", 30.3.22): hier klicken!
Neumarkt: Reichsbürgerin wegen Volksverhetzung zu Geldstrafe verurteilt / Die Frau war als Administratorin der Telegram-Seite des Musikers Xavier Naidoo für holocaustleugnende und radikal antisemitische Posts von Attila Hildmann verantwortlich (März 2022)
Laut nn.de (30.3.22) wurde eine Neumarkter Reichsbürgerin wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen verurteilt. Laut Artikel fungierte die Frau als Administratorin der Telegram-Seite des Musikers Xavier Naidoo, der seit vielen Jahren rechtes Verschwörungszeug von sich gibt. Der Frau wurde vorgeworfen, nicht gegen holocaust-leugnende Thesen des 2021 ins Ausland geflohenen Attila Hildmann vorgegangen zu sein. Der ehemalige Veganer-Promi "leugnet den Holocaust, das sei eine Erfindung der Juden seit 1945. Er behauptet, Auschwitz sei kein Vernichtungslager gewesen, sondern ein Bordell und die Juden seien nicht die Opfer, sondern Täter" (nn.de).
Das Urteil ist vermutlich noch nicht rechtskräftig.
Nürnberg: AfD-Bundestagsabgeordneter Sichert mal wieder auf der Verschwörungsschiene unterwegs (März 2022)
Der Nürnberger AfD-Bundestagsabgeordnete Martin Sichert verbreitete auf seiner Facebookseite nicht zum ersten Mal Verschwörungserzählungen, zeitgemäß natürlich als Meme. Da werden Zusammenhänge zwischen dem "Ukraine Krieg" und einer angeblichen "grüne(n) Wende" behauptet, da werden Bilder von Selenskyi, Baerbock und Soros (Ukraine-Präsident, deutsche Außenministerin, US-amerikanischer Investor und Sohn ungarischer Juden) gezeigt, da wird von einer "links-grünen Weltordnung" geraunt. Hä? Unabhängig von der fehlenden Sinnhaftigkeit dieses Geraunes wird hier eine Brücke zu antisemitischen Verschwörungserzählungen deutlich.
(28.3.22)
Nürnberg und Ansbach, 28. März: "Corona-Rebellen" ohne Abgrenzung nach rechts, wie gehabt (März 2022)
Am vergangenen Montag demonstrierten erneut zahlreiche "Corona-Rebellen" in der Region. Etwa 2000 waren es in Nürnberg, darunter "die angeblich 'echte Antifa', die sich die Demo teilt mit Leuten mit AfD-Kampagnenmaterial & Pegida-Demonstranten, die schon mal 'Freiheit für Ursula Haverbeck' gefordert haben" (Endstation Rechts Twitter, 29.3.22).
In Ansbach wurde nicht zum ersten Mal ein Transparent gezeigt, welches Verschwörungsmythen transportiert. "Wenige 'Strippenzieher' die für einen 'Great Reset' verantwortlich sind - darunter erkennbar ein Portrait von #Soros" (RIAS Twitter, 28.3.22). Dazu kam das bekannte NPD-Banner. Einer der Träger präsentierte ein Bandshirt der Neonaziband 'Lunikoff Verschwörung' (doku ansbach Twitter, 28.3.22).
Coburg: Hakenkreuz und Angriff auf "Mix Markt" (März 2022)
Laut infranken.de (28.3.22) beschmierten Unbekannte einen "Mix Markt" in Coburg mit einem Hakenkreuz sowie Parolen gegen den russischen Angriff auf die Ukraine und zerstachen die Reifen eines Firmenwagens.
infranken.de ("Unbekannte Täter lassen Russland-Hass an 'Mix Markt' aus - politische Graffitis und zerstochene Reifen", 28.3.22): hier klicken!
Neumarkt: Kleine Gegendemo in Neumarkt (März 2022)
Wie mittelbayerische.de (27.3.22) schrieb, protestierten in Neumarkt einige von der Linkspartei mobilisierte Menschen gegen den Aufzug der "Corona-Rebellen".
Demo-Organisator der "Querdenker" vor Ort sei der zweite Ortsvorsitzende der Szene-Partei "Die Basis", Gerhard Holzammer.
Altdorf: Örtliches Impfpassfälscher-Netzwerk? (März 2022)
Laut Nürnberger Nachrichten (25.3.22, Printausgabe) betrieb eine Altdorferin in Kooperation mit einer Apothekenmitarbeiterin einen schwunghaften Handel mit gefälschten Impfpässen. Unter den KundInnen sollen sich mehrere Polizeibeamte, eine Kindergarten-Leiterin sowie der Geschäftsführer eines örtlichen Supermarkts befinden. Informationsquelle sei ein offensichtlich gut informierter, anonymer Whistleblower.
Postbauer-Heng: Versammlung aggressiver "Corona-Rebellen" aufgelöst (März 2022)
- aktualisiert -
Laut nordbayern.de (3.3.22) fand am Mittwoch in Postbauer-Heng (Lkr. Neumarkt) ein nicht angemeldeter "Spaziergang" von etwa 40 "Corona-Rebellen" statt. Nach der Demonstration betraten "mehrere Personen ohne Maske einen Supermarkt und hielten sich darin kurz auf". Im Zentrum der Marktgemeinde hielten sich danach noch mehrere Demoteilnehmer auf und "zeigten sich äußerst unkooperativ und aggressiv". Die Polizei löste schließlich die Versammlung auf und erteilte einen Platzverweis.
Update: Wie neumarktaktuell.de (24.3.22) berichtete, wurde eine mutmaßliche Teilnehmerin des maskenlosen Supermarkt-Go-Ins identifiziert. Es handelt sich um eine 49-jährige Frau.
neumarktaktuell.de ("Maskenverweigerung in Supermarkt - Polizei identifiziert eine Tatverdächtige bei 'Spaziergang'", 24.3.22): hier klicken!, nordbayern.de ("Postbauer-Heng: 'Spaziergang' aufgelöst", 3.3.22): hier klicken!
Bayern: Zweiter NSU-Untersuchungsausschuss kommt! (März 2022)
Wie br.de (24.3.22) schrieb, wird es einen zweiten bayerischen NSU-Untersuchungsausschuss geben. Grüne und SPD haben einen entsprechenden Antrag im Landtag eingebracht. Antifaschistische Initiativen fordern seit Jahren die Fortsetzung der im Jahr 2013 abrupt beendeten Arbeit.
Wir gehen nach wie vor davon aus, dass es in Bayern eine aktive NSU-Unterstützerszene gegeben hat. Das NSU-Kerntrio und weitere Personen aus dem NSU-Umfeld unterhielten nicht zufällig enge Kontakte mit der fränkischen Naziszene. Man wüsste auch gerne mehr über die Rolle der so genannten V-Leute (vom Staat für vermeintliche Spitzeldienste bezahlte Neonazis) in der damaligen militanten rechten Szene. Dies wurde im ersten Untersuchungsausschuss (2012 / 2013) höchstens angerissen; die Behörden mauerten gewaltig. Der Rohrbombenanschlag in der Scheurlstraße im Jahr 1999 wurde seinerzeit überhaupt nicht behandelt, konnte er doch erst im Lauf des Münchner NSU-Prozesses als rechtsterroristische Tat eingeordnet werden. Und so weiter und so fort.
br.de ("NSU-Ausschuss: Viele offene Fragen in Franken", 28.3.22): hier klicken!, nordbayern.de ("Der Bombenanschlag des NSU in Nürnberg rückt jetzt in den Fokus", 28.3.22): hier klicken!, br.de ("Landtag bekommt zweiten NSU-Untersuchungsausschuss", 24.3.22): hier klicken!
Nürnberg, 21. März: Außerirdische gegen rechtsoffene "Corona-Rebellen" / Holocaust-Leugner Ittner lief bei den "Querdenkern" mit / AfD-Kampagnenschilder mit dabei (März 2022)
- ergänzt -
Gegen die heutige rechtsoffene "Corona-Rebellen"-Demo protestierten empörte Außerirdische. Wie unsere Fotos beweisen, handelte es sich um so genannte Reptiloide (Erläuterung: hier klicken!).
Die Reptiloiden hatten allen Grund zur Empörung: Mitten in der Menge entdeckten sie den verurteilten Holocaust-Leugner Gerhard Ittner.
Nürnberg, 21. März 2022: Außerirdische gegen die Demonstration der rechtsoffenen "Corona-Rebellen" (Fotos: Nürnberger Bündnis Nazistopp)
Ergänzung: Im Zug der "Corona-Rebellen" waren knapp zwanzig rote Herzen mit dem Motto "Gesund ohne Zwang" zu sehen. Offensichtlich hat am Montag auch die AfD kräftig mitgemischt: Es handelt sich um eine AfD-Kampagne.
(21.3.22, ergänzt 22.3.22)
Rednitzhembach: Schüler mit russischem Familienhintergrund verprügelt / Update: Der Schüler hat die Geschichte erfunden, aber andere Fälle in der Region halten der Überprüfung stand (März 2022)
- ergänzt -
Es war fast schon zu erwarten, dass diesbezüglich nicht nur Fake-News im Internet unterwegs sind: Laut nordbayern.de (23.3.22) wurde im mittelfränkischen Rednitzhembach (Lkr. Roth) ein Grundschüler wegen seines russischen Familienhintergrunds von anderen Kindern oder Jugendlichen verprügelt. Weitere Informationen sind im verlinkten Artikel zu finden.
Update: Laut infranken (30.3.22) hat sich nun nach Recherchen der Polizei herausgestellt, dass der oben genannte Junge den Übergriff aus privaten Gründen erfunden hat. Andere Fälle in der Region halten jedoch der Überprüfung stand.
infranken.de ("Grundschüler aus Russen-Hass verprügelt? Polizei stellt Fake-News richtig - und nennt tatsächliche Übergriffe", 30.3.22): hier klicken!, nordbayern.de ("'Weil er Russe ist': Jugendliche verprügeln Grundschüler", 23.3.22): hier klicken!
Bamberg: "Corona-Rebellen"-Demo erneut mit Neonazis des III. Wegs unterwegs / Neonazis gegen "Coronadiktatur" (März 2022)
Bei der jüngsten "Montagsdemonstration" der "Corona-Rebellen-Szene in Bamberg liefen laut Eigenangaben erneut Neonazis der Partei "Der III. Weg" mit, Transparent inklusive. Man unterstütze den Protest "gegen die Coronadiktatur", heißt es auf Telegram.
(23.3.22)
Bundesweite Razzia gegen Fake-News- und Hass-Schleudern (März 2022)
- aktualisiert -
Laut verschiedenen Medienberichten (22.3.22) fanden im Rahmen einer bundesweiten Razzia in Bayern vierzehn Durchsuchungen im Zusammenhang mit der Verbreitung so genannter "Hasspostings" im Internet statt. Durchsucht wurden unter anderem ein Objekt in Oberfranken (Landkreis Forchheim) und eines in Mittelfranken (Landkreis Fürth). Es ist davon auszugehen, dass die Mehrzahl derartiger Fake-News- und Hass-Schleudern im Rahmen von Kampagnen der rechten und rechtsoffenen Szenen agieren.
Update: Im Landkreis Fürth wird gegen eine Person wegen Verleumdung ermittelt, so die Fürther Nachrichten (23.3.22). Sie soll einer Spitzenpolitikerin der Grünen eine Aussage in den Mund gelegt haben, die Verständnis für sexualisierte Gewalt von Geflüchteten transportiere. Die Politikerin hat Derartiges nie gesagt. Aus unserer Sicht handelt es sich um eine hinterhältige Hetzmethode aus rassistischen und frauenfeindlichen Kreisen.
Nürnberg: AfD hetzt gegen Geflüchtete aus der Ukraine (März 2022)
- aktualisiert -
Ein Schokokuss mit kleinem Ukraine-Fähnchen und der Beschreibung "Ukrainischer Student": Dieses ekelhaft-rassistische Meme des völkischen Nationalisten Björn Höcke hat die AfD Nürnberg von ihrer Facebook-Seite wieder entfernt, warum auch immer. Dafür hat man drei neue Posts platziert, die zusammengefasst aussagen sollen: Ukrainische Geflüchtete sind meist keine ukrainischen Staatsangehörigen, vergewaltigen junge Frauen, kommen aus dem Nahen Osten oder aus Nordafrika. Der Nürnberger MdB Martin Sichert hetzt: "Wollen wir wieder die gleichen Zustände wie seit 2015?!" Pfui Teufel.
Update: Mittlerweile ist das oben erwähnte rassistische Höcke-Meme wieder auf der Facebook-Seite der AfD Nürnberg zu finden.
(18.3.22, aktualisiert 22.3.22)
Hilpoltstein: Hakenkreuz auf Ukraine-Flagge (März 2022)
Im mittelfränkischen Hilpoltstein wurde laut nordbayern.de (20.3.22) ein Hakenkreuz auf einer Ukraine-Flagge angebracht. Auch aus anderen Regionen Deutschlands gibt es derartige Meldungen. Die derzeit häufig zu beobachtende Gleichsetzung von Kriegshandlungen in der Ukraine mit der Nazizeit oder mit dem antifaschistischen Kampf gegen das Naziregime ist widerwärtig.
nordbayern.de ("Hakenkreuz auf der Ukraine-Flagge", 20.3.22): hier klicken!
Nürnberg: Extrem rechte Telegram-Gruppe solidarisiert sich mit Holocaustleugnerin (März 2022)
Die rechte Telegram-Gruppe "Patrioten in Nürnberg, Amberg, Neumarkt, Regensburg (Franken/Oberpfalz)" solidarisierte sich mit der mehrfach einschlägig verurteilten Holocaustleugnerin und rechten Szeneaktivistin Ursula Haverbeck, die am 18. März erneut vor Gericht stehe. Das "alliierte Verwaltungskonstrukt 'BRD'" sei ein "Marionettenstaat", so die "Patrioten", und die "heldenhafte" Haverbeck dessen Opfer, weil sie "Fragen zur deutschen Geschichte" gestellt habe.
Die "Patrioten"-Gruppe mit über 2000 Mitgliedern äußert sich nur noch selten zur Corona-Pandemie. Dafür verbreitet man unter anderem russische Staatspropaganda und hetzerisches Verschwörungszeugs à la "Putin räumt den Deep State restlos auf".
(15.3.22)
Nürnberg: Ekelhafte antisemitische Hetze in Chatgruppe der "Corona-Rebellen" von "Schüler stehen auf" (März 2022)
- aktualisiert -
Wir haben Material aus einer Chatgruppe der "Corona-Rebellen" von "Schüler stehen auf" zugeschickt bekommen, das widerwärtiger kaum sein könnte. Darunter finden sich extrem abstoßende antisemitische Darstellungen jüdischer Menschen, etwa als Vergewaltiger einer "weißen Frau", als "Parasiten" usw. Eingebettet in kranke Verschwörungserzählungen ("Und die Zahl der Teufel wächst mit jedem Tage" / "Das gesamte politische Spektrum ist kontrollierte Opposition") darf dann natürlich die Abbildung eines Reichsadlers mit Hakenkreuz nicht fehlen.
Die "Corona-Rebellen"-Gruppe "Schüler stehen auf" (Nürnberg) war zuletzt Veranstalter einer einschlägigen Kundgebung in Nürnberg am 30. Januar. Wes Geistes Kind diese Leute offenbar sind, wird hier mehr als deutlich.
Wir haben selbstverständlich Anzeige erstattet. Wir sind noch beim Auswerten des Materials und werden weiter berichten.
Update: In weiteren Beiträgen aus dieser Gruppe wird zum Beispiel behauptet, dass Juden täglich zahlreiche Kinder umbringen und deren Körper zu Wurst und anderen Lebensmitteln verarbeiten. In einem anderen Post heißt es, die jüdische Familie Rothschild würde "jede Bank auf diesem Planeten" kontrollieren. Neben derartigem Hardcore-Antisemitismus wird in Beiträgen auch rassistische Hetze betrieben: Geflüchtete seien "wilde Tiere" und "Invasoren".
Da dürfen auch die leider weit verbreiteten rechten Verschwörungserzählungen nicht fehlen: Beim Ukraine-Krieg gehe es um einen Kampf "globale Elite gegen den Rest der Menschheit. Es geht um den Great Reset". Neben Reichsbürgerpropaganda ("Besatzungsrepublik Deutschland") werden "Nürnberger Prozesse" gegen die gefordert, die geholfen hätten, "Millionen von Menschen" mit der "Todesspritze zu ermorden" (Impfung). Der russische Staatspräsident Putin wird in einem Post als von Juden gesteuert dargestellt, ein anderes Mal heißt es: "Lieber Wladimir. Fahr bitte direkt bis Berlin durch". Und so weiter und so fort.
(8.3.22, ergänzt 9.3.22)
Ansbach: NPD-Funktionär kommentiert ausführlich auf "Corona-Rebellen"-Seite / "Ansbach steht auf" in der Hand der NPD? (März 2022)
Auf der Facebook-Seite der Ansbacher "Corona-Rebellen"-Gruppierung "Ansbach steht auf" durfte sich der örtliche NPD-Funktionär Maik Langen ausführlich "für die Demokratie" und gegen "faschistisches Verhalten" aussprechen. Den Versammlungsleiter von "Ansbach steht auf" erwähnte er lobend. Ist diese Ansbacher "Corona-Rebellen"-Initiative jetzt in der Hand der NPD?
(13.3.22)
Coburg: Reichsbürgerin wegen Billigung von Straftaten und Abbildung eines Hakenkreuzes zu Geldstrafe verurteilt (März 2022)
Wie np-coburg.de (10.3.22) schrieb, wurde eine Coburger Reichsbürgerin wegen Billigung von Straftaten und Abbildung eines Hakenkreuzes zu einer Geldstrafe von 80 Tagessätzen verurteilt. Die vor Gericht reichsbürgertypisch auftretende 55-jährige Frau hatte ein Video gepostet, auf dem ein asiatisch aussehender Polizist von hinten mit einem Messer umgebracht wird. Dazu ihr Text: "Bürger in China haben angefangen, Attentate gegen die Corona-Polizei zu machen. Demnächst weltweit. Kurz gesagt: Karma". Zudem hatte die offensichtlich völlig verrohte Agitatorin einen Gesundheitspass aus der Hitlerzeit mit Hakenkreuz abgebildet.
Die selbe Frau organisierte übrigens das jüngste Reichsbürgertreffen in der Coburger Waldorfschule und besaß mehrere Waffen, die sie nun abgegeben hat (wir berichteten).
endstation-rechts-bayern.de ("Coburger Reichsbürgerin zu Geldstrafe verurteilt", 11.3.22): hier klicken!, np-coburg.de ("Coburger Reichsbürgerin verurteilt", 10.3.22): hier klicken!
Bamberg: "Corona-Rebellen"-Demo mit Neonazis des III. Wegs (März 2022)
Inmitten der jüngsten "Montagsdemonstration" der "Corona-Rebellen-Szene in Bamberg liefen laut Eigenangaben auch Neonazis der Partei "Der III. Weg" mit.
(9.3.22)
Ansbach: "Corona-Rebellen"-Demo mit NPD-Fahnen und NPD-Funktionär (März 2022)
- mehrfach ergänzt -
Wie br.de (5.2.22) schrieb, sank die Zahl der TeilnehmerInnen der Ansbacher "Corona-Rebellen"-Demo in den letzten Wochen kräftig auf mittlerweile unter 1000.
Auf Schildern wurden wie üblich massenweise Falschnachrichten und Verschwörungserzählungen verbreitet, so über die angeblich tödliche Wirkung der Corona-Impfungen. Zwei Transparente aus dem NPD-Fundus ohne Parteiabzeichen waren zu sehen; in deren Nähe lief Jens Janik, bayerischer NPD-Funktionär. Dass in Ansbach regelmäßig NPDlerInnen mit eigenen Transparenten mitlaufen, scheint kein Zufall zu sein. Laut br.de stehe der Organisator der Ansbacher Demonstrationen im Austausch mit aktiven Neonazis aus der Region: "So beschwerte sich ein NPD-Funktionär intern darüber, dass er bei anderen Corona-Demonstrationen von Veranstalterseite nicht erwünscht sei. Markus S., Demo-Anmelder in Ansbach, entgegnete daraufhin: 'In Ansbach ist es noch nie vorgekommen und wird auch nicht vorkommen'".
Zudem werde sich in der oben genannten Chatgruppe intensiv über den Krieg in der Ukraine ausgetauscht und dabei russische Kriegspropaganda geteilt. Weitere Einzelheiten sind in dem verlinkten Artikel zu finden.
Ergänzt: RIAS Bayern berichtete, dass die Wanderausstellung "Galerie des Grauens" Anfang März auch in Ansbach gezeigt wurde. Neben szeneüblicher Desinformation werde auf einem Plakat auch die Schoah verharmlost. Zum 5. März: Neben einer Gegenkundgebung in der Innenstadt mit etwa 200 TeilnehmerInnen gab es auch einen kleinen Gegenprotest am Rand der Schwurblerdemo. Zwei Tage später, am 7. März, marschierten dann mehrere Dutzend "Corona-Rebellen" im Anschluss an eine einschlägige Demo ohne Masken und "Freiheit" skandierend durch ein Ansbacher Einkaufszentrum.
br.de ("Ansbach: Corona-Demonstranten werden weniger", 5.3.22): hier klicken!
Nürnberg: Antisemitische Hetze in Querdenken911-Telegram-Kanal / Verständnis für russische imperiale Kriegspolitik (März 2022)
- ergänzt -
In einem Telegram-Kanal von Querdenken911 Nürnberg tauchte nicht zufällig wieder antisemitische Hetze auf. Die "Corona-Rebellen" haben sich durch ihre Toleranz gegenüber Nazis und rechten Verschwörungsgläubigen auch für AntisemitInnen geöffnet. So wird angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine in einem Beitrag geraunt: "Bei Banken in der Ukraine taucht immer wieder der Name Rothschild auf". Für die russische imperiale Kriegspolitik wird dagegen Verständnis gezeigt: "Russland wurde und wird immer mehr eingeengt". Aha. So einfach und platt und nationalistisch geht das. Die rechtsesoterischen Welterklärer "wissen" das alles. Das Internet ist voll von diesem Scheiß.
Während die meisten Schwurbler und extrem Rechten derzeit als Putin-Versteher unterwegs sind, sympathisieren die Nazis des III. Wegs eher mit ihren Nazi-Kumpels in der Ukraine (Asow-Regiment). Weitere Informationen über aktuelle, zum Teil widersprüchliche Positionen rechter europäischer Parteien inklusive AfD sowie der Querdenkerszene sind zum Beispiel hier oder hier zu finden.
(2.3.22, ergänzt 5.3.22)