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"Aus Worten werden Taten" / Analyse von
Aussagen bayerischer AfD-Landtagsabgeordneter (November
2025)
Die Landtagsfraktion der bayerischen Grünen hat Aussagen
bayerischer AfD- Landtagsabgeordneter in den letzten
Jahren (2018 - 2023) gesammelt und analysiert. Im Vorwort
zur Publikation "Aus Worten werden Taten - Aussagen der
Abgeordneten der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag" (hier
klicken!) wird erwähnt, dass sich der bayerische
Verfassungsschutz dieser Aufgabe mit fadenscheinigen
Begründungen verweigert habe.
Lesenswert: Buch "Von Auschwitz nach Nürnberg - Das
KZ-Außenlager der Siemens-Schuckertwerke" (Dezember
2024)
Das 2020 im Sandberg-Verlag erschienene Buch (hier
klicken!) ist auch heute noch lesenswert, zeigt es
doch, wie das KZ- und Zwangsarbeitersystem der Nazis im
lokalen Rahmen funktionierte und wie in diesem Fall die
Firma Siemens nicht nur davon profitierte, sondern auch
organisatorisch beteiligt war. Ausführlich kommen in dem
Band auch die Opfer zu Wort.
Rechte Gewalt in Bayern 2023 - Aktuelle Publikation
von B.U.D. (Mai 2024)
Laut B.U.D. (Beratung, Unterstützung, Dokumentation für
Betroffene rechter Gewalt) waren im Jahr 2023 in Bayern
(ohne Stadtgebiet München) insgesamt 125 rechtsgerichtete
Angriffe zu verzeichnen, darunter ein Tötungsdelikt und
zwei versuchte Tötungsdelikte.
Zur aktuellen Publikation von B.U.D.: hier
klicken!
Zur München-Chronik: hier
klicken!
Erlanger AntifaschistInnen zu den Bauernprotesten
(Januar 2024)
Die Erlanger AntifaschistInnen der "Gruppe Antithese"
haben lesenswerte Einschätzungen zu den Bauernprotesten in
der Region und den Versuchen extrem Rechter geschrieben,
darauf Einfluss zu nehmen: hier
klicken!
Neue Broschüre: In Gedenken an Klaus-Peter Beer –
Neonazistische Gewalt und antifaschistisches Erinnern in
Amberg (September 2022)
Das Bündnis gegen das Vergessen, ein Zusammenschluss
verschiedener antifaschistischer Initiativen,
Gewerkschaften und Einzelpersonen aus dem Raum Amberg, hat
eine neue Broschüre veröffentlicht: "In Gedenken an
Klaus-Peter Beer – Neonazistische Gewalt und
antifaschistisches Erinnern in Amberg".
Einleitend heißt es: "Der Mord an Klaus-Peter Beer
1995 durch zwei Neonazis war in Amberg lange Zeit kein
Thema. Er wurde verschwiegen und verdrängt. Das Gedenken
an Klaus-Peter Beer durch antifaschistische Initiativen
wurde über Jahre hinweg ignoriert oder gar bekämpft.
Erst in letzter Zeit scheint sich dies dank der
anhaltenden antifaschistischen Proteste langsam zu
ändern. Anlässlich des 25. Todestages von Klaus-Peter
Beer beschäftigte sich der Stadtrat erstmals mit dem
Mord und beschloss die Anbringung einer Gedenktafel.
Außerdem wurde Klaus-Peter Beer offiziell als Opfer
rechter Gewalt in die polizeiliche Kriminalstatistik
aufgenommen. Es ist etwas in Bewegung geraten und daher
ein guter Zeitpunkt, den langen Kampf gegen das
Vergessen Revue passieren zu lassen".
Hier
der Link zum Download der Broschüre.
Neues Buch des Fürther Autors Leonhard F. Seidl:
Wahrlich ein Kriminalroman (Mai 2022)
Der in Fürth lebende Schriftsteller Leonhard F. Seidl hat
ein sehr lesenswertes, offensichtlich mit viel
Recherchearbeit verbundenes Buch geschrieben. Auf dem
Umschlag steht "Kriminalroman", und tatsächlich spielt ein
Mord im Deutschland der 1920er Jahre eine wichtige Rolle:
Der Mord eines Nazis an einem Fürther Sozialdemokraten
namens Max Schmidtill. Der Mörder Hans Schachtel wurde
freigesprochen, schreibt Seidl in einer Nachbemerkung,
"wie so viele rechtsextreme Mörder in der Weimarer
Republik und heute".
Die Handlung weicht stark von den üblichen Krimiklischees
ab, verdient aber angesichts der Weimarer Verhältnisse die
oben genannte Genreeinordnung durchaus. Kriminell das
Verhalten vermeintlicher Gesetzeshüter, die bei
antidemokratischen Gewalttätern meist beide Augen
zudrückten, nicht aber bei Linken; kriminell das Verhalten
gewalttätiger rechter Studierender und völkischer
Aktivisten; "kriminell" beschissen die Lebenssituation der
ArbeiterInnen einer Fürther Glasfabrik.
Eine bizarre Rolle als Verschwörer gegen die damalige
Presselandschaft spielt der demokratiefeindliche und
reaktionäre Philosoph Oswald Spengler, der an einigen
Stellen genussvoll als tapsiger und verlogener alter Mann
dargestellt wird. Das in guter Tradition: Kurt Tucholsky
beschimpfte Spengler 1931 unter anderem als "gipsernen
Groschen-Napoleon".
Der Fürther Anarchist Fritz Oerter und dessen Tochter Emma
sind ein wichtiger Teil des Personals und bringen Farbe in
den Krimi, der auch versucht, anhand der zwei jüngeren
Protagonisten - Max und Emma - die Irrungen und Wirrungen
des privaten Lebens in einer schwierigen Zeit einzufangen.
Die korrekt dargestellte linke Uneinigkeit bis hin zur
Feindseligkeit und die daraus resultierende Schwäche im
Kampf gegen den aufkeimenden Faschismus entsprechen leider
den historischen Tatsachen. Insgesamt wahrlich ein
Kriminalroman.
Leonhard F. Seidl: Vom Untergang. Edition Nautilus, 18
Euro.
Bamberg: Initiative "Stay Calm Bamberg" klärt auf / "Stay
Awake Bamberg radikalisiert sich weiter" (Februar
2022)
Im Folgenden der Link auf ein Aufklärungsvideo der
Initiative "Stay Calm Bamberg", das für sich spricht.
Dokumentiert wird eine zunehmende Radikalisierung der
rechtsoffenen "Corona-Rebellen" von "Stay Awake Bamberg".
Interessant auch die Einschätzung des so genannten
Corona-Ausschusses, für den bei den "Querdenker"-Demos in
der Region permanent geworben wird.
Hier
der Link zum neuesten Video von "Stay Calm Bamberg".
Nürnberg: Neonazi-Gewalt, rassistische Polizeiarbeit
und Solidarität in Nürnberg / Elf Jahre nach dem
Nazi-Angriff auf Berzan B. (November 2021)
Elf Jahre nach dem Nazi-Angriff in der Nürnberger U-Bahn
auf Berzan B., der damals fast an seinen Verletzungen
gestorben wäre, erinnert das Projekt gegenuns.de an die
damaligen Ereignisse und versucht, diese in den Kontext
des NSU-Terrors und des (Nicht-)Umgangs staatlicher
Behörden mit rechter Gewalt einzuordnen.
Einleitend heißt es: "Als der damals 17-jährige Berzan
B. am 28. April 2010 von einem vorbestraften Neonazi in
der Nürnberger U-Bahn ins Koma geschlagen wird, liegt
der rassistische Mord an ?smail Ya?ar weniger als fünf
Jahre zurück. Der Familienvater war an seinem
Arbeitsplatz, einem mobilen Dönerimbissstand in der
Nürnberger Scharrerstraße, vom NSU-Netzwerk getötet
worden – so wie acht Jahre zuvor der Metallfacharbeiter
und Änderungsschneider Abdurrahim Özüdo?ru und neun
Jahre vorher der Blumengroßhändler Enver ?im?ek. Der
Sprengstoffanschlag auf Mehmet O. und die Bar
'Sonnenschein' liegt elf Jahre zurück.
Nach jedem der rassistischen Morde an den Nürnberger
Familienvätern ermittelte die Polizei ausschließlich im
Familienkreis: Sie unterstellte den Ermordeten
kriminelle Machenschaften und verdächtigte ihre
trauernden Familienangehörigen. Diese von Rassismus und
Täter-Opfer-Umkehr geprägten Ermittlungsmethoden der
Polizei, die die betroffenen Familien kriminalisierte,
verdächtigte und die Neonazi-Gewalt ignorierte und
verharmloste, erleben auch Berzan B. und seine Familie.
Aber sie bleiben damit nicht allein. Als durch
antifaschistische Recherchen bekannt wird, dass Berzan
von einem Neonazi schwer verletzt wurde, solidarisiert
sich ein breites antifaschistisches Bündnis mit ihm und
fordert Aufklärung".
Zum kompletten Artikel: hier
klicken!
"Der Weg von Rohkost zum Verschwörungswahn und
einer tödlichen Pseudomedizin ist nicht weit" / In
Röthenbach an der Pegnitz erscheinende Zeitschrift "Die
Wurzel" verbreitet Propaganda der
"Corona-Rebellen"-Szene und obskure Heilungslehren
(Oktober 2021)
"Der Weg von Rohkost zum Verschwörungswahn und einer
tödlichen Pseudomedizin ist nicht weit", so Nicholas
Potter in einem Artikel auf belltower.news (29.10.21). Der
Autor verweist unter anderem auf das in Röthenbach an der
Pegnitz erscheinende "Vitalkostmagazin" Die
Wurzel. "Die Zeitschrift verspricht, 'über die
Aktivierung der Selbstheilungshilfe' zu berichten – ob
gegen Bronchitis, Herpes oder Krebs. In der neuesten
Ausgabe der vierteljährlich erscheinenden Publikation
wird vor Corona-Impfstoffen und 5G-Strahlungen gewarnt,
die angeblich Zellschäden verursachen würden. Dagegen
helfe Chlorophyll, behauptet der umstrittene
selbsternannte Gesundheitsexperte Brian Clement aus
Florida, der unter anderem Leukämie mit Vitaminen und
Rohkosternährung behandelt".
Zum kompletten Artikel: hier
klicken!
"Mit Nazis gegen den vermeintlichen Faschismus?"
- Broschüre zu den hiesigen "Corona-Rebellen" (November
2020)
Seit Ende April 2020 fanden auch in Nürnberg regelmäßig
Kundgebungen von "Corona-Rebellen" statt, zunächst vor
allem als Protest gegen die staatlich verordneten
Maßnahmen und Einschränkungen angesichts der
SARS-CoV-2-Pandemie. Sehr bald wurden jedoch weit darüber
hinausgehende, meist rückwärtsgewandte Ziele deutlich.
Zudem mischten Akteure verschiedener extrem rechter Szenen
von Anfang an mit.
Das Nürnberger Bündnis Nazistopp hat die Aktivitäten
dieser "Corona-Rebellen" intensiv verfolgt und kam zu
erschreckenden Ergebnissen, die unter anderem in Form
einer Broschüre präsentiert wurden. Das Fazit sei
vorweggenommen: "Die 'Corona-Rebellen' Nürnberg:
Rechtsoffen, unsolidarisch und wissenschaftsfeindlich".
Download der Broschüre vom November 2020: hier
klicken!
Amberg: Neue Recherche aus der Oberpfalz - "Die
'Identitäre Bewegung' Amberg. Neofaschistische
Schläger aus dem 'Eisengau'?" (November 2019)
"Die 'Identitäre Bewegung' (IB) ist bundesweit auf dem
absteigenden Ast. Im oberpfälzischen Amberg, wo es
verstärkt zu rechten Straf- und Gewalttaten kommt, tritt
indes eine neu gegründete Gruppe in Erscheinung. Ihr
führender Aktivist war bis Ende letzten Jahres bei der
Neonazipartei 'Der III. Weg' aktiv".
Zur kompletten Recherche auf aida-archiv.de: hier
klicken!
Hof: Neues Buch beleuchtet das Schicksal jüdischer
Familien in der oberfränkischen Stadt / "Von der
roten zur braunen Stadt" (Juli 2019)
"Hof entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit von
einer Hochburg der Sozialdemokratie zu einer führenden
Nazi-Kommune", schreibt Olaf Przybilla in seiner
Rezension des Buches "Jüdische Familien in Hof an der
Saale" von Ekkehard Hübschmann, erschienen 2019 im
Transit Verlag Berlin. Die Gründe für diese
Kräfteverschiebung werden in der Publikation nicht genauer
analysiert. Bei den bayerischen Landtagswahlen am 12.
Januar 1919 erzielte die USPD, eine linke SPD-Abspaltung,
im Wahlbezirk Hof I immerhin 51,2 %, in Hof II 48,9% der
Stimmen.
Im Mittelpunkt der Publikation steht die Darstellung der
Schicksale jüdischer Familien, die in Hof gelebt haben. Es
fällt auf, dass in dieser Stadt die antisemitische Hetze
bereits kurz nach dem ersten Weltkrieg einsetzte und den
dortigen Juden das Leben schwer machte. Antisemitische
Boykottaufrufe, Gewaltandrohungen auf offener Straße,
Mobbing und sozialer Ausschluss in der Schule usw. Und das
bereits zehn Jahre vor dem offiziellen NS-Machtantritt,
ohne relevanten Widerstand, folgt man dem Autor. Auch in
Hof scheint die Nazi-Ära wie in anderen mittel- und
oberfränkischen Orten bereits lange vor 1933 begonnen zu
haben.
sueddeutsche.de ("Von der roten zur braunen Stadt",
9.7.2019): hier
klicken!
Bayern: Rechtsradikale Landtagskandidaten der
bayerischen AfD? (Oktober 2018)
Eine lesenswerte Reportage von correctiv.org (12.10.18)
beschäftigt sich mit der Behauptung des bayerischen
AfD-Landeschefs Martin Sichert, dass sich seine Partei von
extrem rechten Organisationen abgrenze: "Uns liegen
interne Dokumente vor, die ein anderes Bild zeigen:
Martin Sichert selbst entblößte schon vor Jahren in
Facebook-Posts sein rechtsradikales Geschichtsbild. In
der AfD gibt es ehemalige NPD-Mitglieder.
Landtagskandidaten gehen in Bayern mit Neonazis und der
Identitären Bewegung auf Demonstrationen. Die Dokumente
zeigen zudem, dass die Partei in den letzten Jahren
immer extremer wurde. Heute kandidieren Personen für den
bayerischen Landtag, die früher untragbar gewesen wären".
Zum kompletten Text: hier
klicken!
Zusätzliche einschlägige Informationen über Personen und
Inhalte der AfD in Nordbayern sind der immer noch sehr
lesenswerten Broschüre "Braune Soß aus Nordbayern" zu
entnehmen. Weitere Infos siehe Artikel unten; Bestellungen
(7 Euro zzgl. Porto und Verpackung) an:
mail@argumente-netzwerk.de
Nürnberg: Neue Broschüre "Braune Soß aus Nordbayern"
erschienen! Bestellungen an: mail@argumente-netzwerk.de
/ Kaufen bei ver.di, Gewerkschaftshaus Nürnberg, Raum
5.20 (Oktober / November 2017)
Fünf Jahre nach dem Erscheinen der Vorgängerbroschüre
liegt nun die neue "Braune Soß aus Nordbayern" vor,
herausgegeben vom Berliner Verein argumente - Netzwerk
antirassistischer Bildung e.V., erstellt von Aktiven aus
Nordbayern.

Neue "Braune Soß" erschienen! Inhaltsverzeichnis
vergrößern: Cursor auf Grafik setzen, rechte Maustaste
drücken, "Grafik anzeigen" drücken
In den vergangenen Jahren ist auch im nordbayerischen Raum
eine neue soziale Bewegung von rechts entstanden, die
dringend beschrieben und analysiert werden musste.
Symptome dieser neuen völkischen Bewegung, deren Teile
sich mehr oder weniger aufeinander beziehen, sind unter
anderem: Die permanente Straßenpräsenz verschiedener
Pegida-Ableger und neonazistischer Gruppierungen, die
Wahlerfolge der immer weiter nach rechts rückenden AfD,
die Radikalisierung der rassistischen Alltagssprache sowie
die eskalierende Gewalt gegen Geflüchtete und deren
Unterkünfte. Weiterlesen: hier
klicken!
Die Herausgabe der Publikation wurde finanziell
unterstützt durch: Bürgerforum Gräfenberg, DIDF
(Föderation demokratischer Arbeitervereine), Fürther
Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus,
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Kreisverband
Nürnberg, Grüne Liste Erlangen, Interventionistische Linke
Nürnberg, Nordbayerische Bündnisse gegen rechts,
Nürnberger Bündnis Nazistopp, Ver.di Bezirk Mittelfranken,
VVN-BdA Kreisvereinigung Nürnberg/Fürth und Landesverband
Bayern.
Die Broschüre ist direkt erhältlich bei ver.di,
Gewerkschaftshaus Nürnberg, Kornmarkt 5-7, Raum 5.20 (5.
Etage, Mo bis Do 8-17 Uhr, Fr 8-13 Uhr), im Infoladen
Benario in Fürth, Nürnberger Str. 82 (Mi ab 19 Uhr, Fr
ab 20 Uhr) sowie im Jugendhaus Erlangen, Wöhrmühle 7 (Mo
18.30-20 Uhr). Ein Einzelexemplar kostet 7 Euro, ab 10
Expl. 6 Euro, ab 50 Expl. 5 Euro und ab 100 Expl. 4 Euro
(jeweils zzgl. Porto und Verpackung bei Zusendung per
Post). Bestellungen per Email bitte an die Adresse
mail@argumente-netzwerk.de (Verein argumente - Netzwerk
antirassistischer Bildung e.V., Berlin).
Kompakte Informationen zu Preisen und Versandkosten: hier klicken!
(13.10.17)
nordbayern.de ("Broschüre deckt auf: So groß ist Frankens
rechte Szene", 19.10.2017): hier
klicken!, endstation-rechts-bayern.de ("Braune Soß
aus Nordbayern", 15.10.2017): hier
klicken!
Nordbayern: Deutscher Identitären-Boss lebt bei
Erlangen und war früher in der verbotenen HDJ (April
2017)
Auf zeit.de (26.4.17) ist ein umfangreicher Artikel über
die "Scheinriesen" der extrem rechten Identitären
Bewegung (IB) erschienen. Die greenpeace-artigen Methoden
der selbst ernannten Bewegung werden dargestellt, aber
auch deren Verflechtungen ins Neonazi- und sonstige rechte
Milieu. Interessant: Der deutsche IB-Boss Nils Altmieks
lebt in der Nähe von Erlangen und war früher aktiv in der
nun verbotenen neonazistischen "Heimattreuen Deutschen
Jugend" (HDJ).
zeit.de ("Die Scheinriesen", 26.4.17): hier
klicken!
Nürnberg: Broschüre "Kritik an der geschönten und
verkürzten Darstellung zahlreicher Künstlerbiografien
der Nazizeit im Nürnberger Künstlerlexikon" erschienen
(März 2016)
Im Rahmen eines Pressegesprächs am 4. März im Nürnberger
Gewerkschaftshaus wurde eine neue, 22-seitige Broschüre
mit dem Titel "Kritik an der geschönten und verkürzten
Darstellung zahlreicher Künstlerbiografien der Nazizeit im
Nürnberger Künstlerlexikon" vorgestellt.
Der im Nürnberger Bündnis Nazistopp aktive Autor, Max
Gnugesser-Mair, schrieb in der Einleitung unter anderem: "In
der postnazistischen Gesellschaft der 1950er Jahren
konnten zahlreiche vormals nationalsozialistische
FunktionsträgerInnen ihre Karrieren fortsetzen.
Biografien wurden häufig geschönt oder auch gänzlich
umgeschrieben. Das 2007 im renommierten Saur-Verlag
erschienene Nürnberger Künstlerlexikon atmet noch ein
halbes Jahrhundert später diesen Geist. Nicht wenige
Artikel, die sich KünstlerInnen widmen, die zwischen
1933 und 1945 für das NS-Regime aktiv waren, beinhalten
relevante Auslassungen, Beschönigungen oder
Verkürzungen".
Das vierbändige Nürnberger Künstlerlexikon gilt
mittlerweile als Standardwerk zum Thema Nürnberger
Künstlerbiografien. Umso notwendiger erscheint die
kritische Ergänzung und Korrektur der
KünstlerInnenbiografien der NS-Zeit.
Die Publikation wurde durch die Gewerkschaft ver.di sowie
das Nürnberger Bündnis Nazistopp unterstützt.
Die Broschüre zum Download: hier
klicken!
(4.3.16)
Bayern: Rassistische Einstellungen weit verbreitet
(April 2015)
Die neuesten, auf Bundesländer heruntergebrochenen Daten
der Leipziger Forschungsgruppe, die alle zwei Jahre ihre
"Mitte"-Studie auf den neuesten Stand bringt, sind laut
sueddeutsche.de (6.4.15) für Bayern besorgniserregend: "Jeder
Dritte (33,1 Prozent) hier teilt ausländerfeindliche
Einstellungen, jeder Achte (12,6 Prozent) stimmt
antisemitischen Aussagen zu. Damit sind
ausländerfeindliche und antisemitische Einstellungen in
Bayern so weit verbreitet wie in fast keinem anderen
Bundesland". Nur im Bundesland Sachsen-Anhalt seien
die entsprechenden Werte noch ausgeprägter.
sueddeutsche.de ("Ausländerfeindliche Einstellungen in
Bayern weit verbreitet", 6.4.15): hier
klicken!
Bayern: "Fünf NSU-Morde in Bayern – und alles
bleibt wie es ist?" - Neue informative Broschüre
der Nordbayerischen Bündnisse gegen Rechts (NBB) zum
Thema erschienen! (Oktober 2014)
Eine neu erschienene Broschüre mit dem Titel "Fünf
NSU-Morde in Bayern – und alles bleibt wie es ist?"
versucht unter anderem, die Arbeit des bayerischen
NSU-Untersuchungsausschusses kritisch zu bilanzieren und
den Wissensstand zum Thema "NSU und bayerische Naziszene"
zusammenzufassen. Erstellt wurde die Publikation von
Aktiven der Nordbayerischen Bündnisse gegen Rechts (NBB),
herausgegeben von der Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes, Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
Bamberg.
Besonders spannend und aufschlussreich sind die Beiträge,
die die Aktivitäten der Nazi-Szene in den 1990er Jahren
beschreiben. In diesen Jahren der blutigen Pogrome gegen
Flüchtlinge entstand der "Nationalsozialistische
Untergrund" (NSU), in diesen Jahren war aber auch hiesige
Naziszene extrem aktiv. Nachdenklich und wütend macht die
Dokumentation der Aktivitäten der fränkischen Neonazis
nach Aufdeckung der NSU-Morde im November 2011. Die Szene
tauchte nicht ab, ganz im Gegenteil: Drohungen gegen
MigrantInnen und Terror gegen AntifaschistInnen
eskalierten. Autos wurden angezündet und schwer
beschädigt, Aktive bedroht und beleidigt. Aufgeklärt
wurden die dokumentierten Übergriffe so gut wie gar nicht.
Die Broschüre ist zum Preis von 3,50 Euro ab sofort
erhältlich im Gewerkschaftshaus Nürnberg am Kornmarkt,
im Rechtsschutzbüro der Gewerkschaft ver.di (Raum 5.20,
5. Stock, 8 bis 16 Uhr). Bestellungen per Email an
nbb_gegen_rechts@yahoo.de, Preis 5 Euro pro Exemplar
incl. Porto und Verpackung. Zusendung nach Zahlung per
Vorkasse, Kontoverbindung wird per Mail zugeschickt.
Zum Inhaltsverzeichnis der Broschüre: hier
klicken!
"Die gesamte Bandbreite neonazistischer
Ideologie-Versatzstücke transportiert" - Analyse
einiger Texte des Neonazi-Konzerts in Scheinfeld im
Oktober 2013 (Januar 2014)
Das Institut für sozialwissenschaftliche Forschung,
Bildung und Beratung (ISFBB) Nürnberg hat sich die Mühe
gemacht, einige Texte der Neonazibands zu analysieren, die
bei einem großen Neonazikonzert im mittelfränkischen
Scheinfeld am 12. Oktober 2013 auftraten. Das Fazit: "Die
Auswertung der Texte hat gezeigt, dass in Scheinfeld die
gesamte Bandbreite neonazistischer
Ideologie-Versatzstücke transportiert werden konnte.
Zivilgesellschaftlicher Widerstand und eine kritische
Auseinandersetzung mit den über solche Konzerte
vermittelten Inhalten sind dringend notwendig."
Die komplette ISFBB-Analyse vom Januar 2014 "Großes
Neonazikonzert in Scheinfeld 2013 – Anmerkungen zu einigen
Songtexten": hier
klicken!
Mittel- und Oberfranken: "Aufklärung muss man selber
machen". Neue Broschüre "Braune Soß aus Franken –
Strukturen der Neonazis und extrem Rechten in Mittel-
und Oberfranken und der Widerstand dagegen" erschienen
(Mai 2012)
Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde am Sonntag, den 30.
April 2012 die neue Broschüre "Braune Soß aus Franken –
Strukturen der Neonazis und extrem Rechten in Mittel- und
Oberfranken und der Widerstand dagegen" vorgestellt. Ein
Vertreter der HerausgeberInnen, des Berliner Vereins
"Argumente – Netzwerk antirassistischer Bildung e.V." und
VertreterInnen regionaler Bündnisse diskutierten das neue
Druckwerk. "Aufklärung muss man selber machen", so
der Argumente-Vertreter angesichts der aus den
Untersuchungsausschüssen hervortröpfelnden Halbwahrheiten
und angesichts der Vertuschungsversuche staatlicher
Behörden in Sachen NSU-Morde.
Die Broschüre (96 Seiten, Format DIN A 4) ist sehr
empfehlenswert. Bestellungen zum Preis von 6 Euro zzgl.
Porto und Verpackung sind möglich über die Mail-Adresse
mail@argumente-netzwerk.de
In Nürnberg kann die "Braune Soß" auch bei ver.di,
K.I.B.S. im Erdgeschoß des Gewerkschaftshauses, Kornmarkt,
erworben werden (Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag
8.30 Uhr bis 12.00 Uhr und 12.30 Uhr bis 16.30 Uhr sowie
Freitag 8.30 Uhr bis 13.00 Uhr). Spenden zur Unterstützung
des Projekts und zur Deckung der Druckkosten sind
erwünscht:
Argumente e.V., Stichwort: SoKo Kesselfleisch, Bank für
Sozialwirtschaft, BLZ 100 205 00, Konto: 32 85 900.
Finanziell unterstützt wurde die Broschüre durch die
Gewerkschaft ver.di Mittelfranken, das Bürgerforum
Gräfenberg, die Grüne Liste Erlangen, den
Bundestagsabgeordneten Harald Weinberg, die
Migrantenorganisation DIDF Nürnberg sowie die VVN-BdA
Bayern. Christine Stahl, Mitglied des Bayerischen
Landtags, hat ein Grußwort beigesteuert.
Auszüge aus der aktuellen Pressemitteilung der
Recherchegruppe "SoKo Kesselfleisch":
"Franken war bereits in der Weimarer Republik eine
Hochburg des Antisemitismus und folglich auch des
Nationalsozialismus und gilt bis heute als eines der
Aktionszentren neonazistischer Gruppierungen in
Deutschland. Die AutorInnen der „SoKo Kesselfleisch“,
die akribisch recherchiert und die Broschüre in
ehrenamtlicher Arbeit erstellt haben, begnügen sich
nicht mit der bloßen Darstellung regionaler
neonazistischer Erscheinungsformen wie z.B. des „Freien
Netz Süd“ oder der „Kameradschaft Altmühltal“. Ein
wichtiger Schwerpunkt der Broschüre ist die Darstellung
des Widerstandes gegen Neonazis im Raum Franken. So
werden Kriminalisierungsversuche antifaschistischen
Widerstandes durch Polizei und Behörden dargestellt,
ebenso wie das lange Zeit offiziell praktizierte und von
den AutorInnen als unwirksam angesehene „Aktive
Ignorieren“ neonazistischer Aktivitäten in Nürnberg.
„Nazis in Nürnberg – gefährlich und unterschätzt“ lautet
ein Beitrag, der u.a. die Ideologie und Praktiken der
beiden Stadträte der „Bürgerinitiative Ausländerstopp“
in Nürnberg darstellt und analysiert. Dargestellt wird
auch der jahrelange intensive und schließlich
erfolgreiche Widerstand gegen über vierzig
Neonaziaufmärsche in der oberfränkischen Kleinstadt
Gräfenberg von 2006 bis 2009 sowie die
antifaschistischen Proteste, die zur Schließung des
Tönsberg-Ladens führten, einem Geschäft in der
Nürnberger Innenstadt, in dem Kleidung der Marke Thor
Steinar verkauft worden war. Die Buchautorin und
Journalistin Andrea Röpke macht auf die
nationalsozialistische Kindererziehungsmethoden der seit
2009 verbotenen Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ)
aufmerksam, die auch in Franken aktiv war.
Ein weiterer Artikel widmet sich der rechten Gewaltwelle
gegen AntifaschistInnen in Fürth. Unter die Lupe
genommen werden auch die Immobilienkäufe mit rechtem
Hintergrund sowie die Selbstdarstellung des „Zentralrat
Souveräner Bürger“, einer Gruppierung aus dem Millieu
der „Kommissarischen Reichsregierungen“. Beleuchtet
werden weiterhin die seit zehn Jahren stattfindenden
extrem rechten „Lesertreffen“ unter Beteiligung des
norddeutschen Verlegers Dietmar Munier auf Schloss
Weißenstein im oberfränkischen Pommersfelden. Nicht
fehlen darf die auch in Franken aktive antisemitische
„Germanische Neue Medizin“, deren Propagandisten
teilweise haarsträubende judenfeindliche Theorien
vertreten."
Biografien über Schickedanz, Diehl & Co.:
"Schöllgens Bücher lesen sich, als seien sie vor 50
Jahren verfasst worden" (Mai 2011)
"Gregor Schöllgen von der Uni Erlangen und Privatbüros
bieten Firmen an, gegen Honorar ihre Firmengeschichte zu
schreiben. Ist das Wissenschaft?"
Dies fragt Christian Staas einleitend in einem Artikel für
Zeit Online (4.5.11). Für die Region ist diese
Fragestellung vor allem deshalb interessant, weil der
Historiker Schöllgen biografische Arbeiten über hiesige
Firmen und Firmenchefs mit "Verstrickungen" in der
Nazizeit veröffentlicht hat.
Staas argumentiert: "Alle vier Bücher folgen demselben
Erzählmuster der klassischen Heldengeschichte. (...) In
allen vieren schließlich finden sich wortgleiche
Textbausteine, vor allem in den Kapiteln über die
NS-Zeit, wobei der immer gleiche Parcours von Argumenten
durchlaufen wird. Station eins: der Eintritt in die
NSDAP. Station zwei: Expansion durch »Arisierung«
jüdischer Betriebe. Station drei: Beschäftigung von
Zwangsarbeitern. Station vier: Entnazifizierung.
Entsprechend ähneln sich die Ergebnisse. Diehl, Brose,
Schickedanz und einer der Schöller-Brüder sind in die
NSDAP eingetreten, um Schlimmeres von Firma und
Heimatstadt abzuwenden, nicht aber aus Überzeugung.
»Arisierung«? Nein, in allen Fällen sei zwar jüdischer
Besitz aufgekauft worden, aber es habe sich um
gewöhnliche Verkäufe gehandelt zu verhältnismäßig fairen
Preisen. Die Zwangsarbeiter seien gut behandelt worden.
Und so steht das Urteil fest, in Übereinstimmung mit den
Spruchgerichtskammern, die nach 1945 in den
Entnazifizierungsverfahren entschieden haben: Diehl,
Brose, Schickedanz und der Schöller-Bruder waren
Mitläufer – außen braun, innen aber allein einer
ökonomischen Ratio verpflichtet."
Dass diese das "Engagement" deutscher Firmen in der
NS-Zeit verharmlosende Erzählweise mittlerweile auch in
Fachkreisen kritisiert wird, ist lobenswert.
Der gesamte Artikel von Zeit Online: ("Die Firma zahlt"):
hier
klicken!
Nürnberg, Fürth, Gräfenberg: Kontroversen um die
braunen Jahre. Regionale Vergangenheitsbewältigung ist
noch lange nicht abgeschlossen (Gustav Schickedanz) bzw.
fängt gerade erst an (Dr. Carl Ittameier) (November
2009)
Der Fall Gustav Schickedanz: Im Herbst 2009 wärmte
die "Abendzeitung Nürnberg" (AZ) einige Legenden zum
Quelle-Gründer in Form einer Artikelserie erneut auf. Wir
entgegnen mit einer Zusammenfassung neuerer Publikationen
der beiden Nürnberger Historiker Dr. Eckart Dietzfelbingen
und Peter Zinke. Zu unserem Artikel "Der gereinigte
Gustav": hier
klicken!
Der Fall Dr. Carl Ittameier: Am 13.11.09 fand im
völlig überfüllten Gräfenberger evangelischen Gemeindehaus
ein Vortrag des Historikers Dr. Thomas Greif zum Thema "Gräfenberg
und der Nationalsozialismus (1930-1945)" statt.
Kernaussage des Referenten: Gräfenberg war vor allem
in den Jahren vor 1933 eine "braune Hochburg".
Dies zeigte sich erstens in der Tatsache, dass sich der
zweitgrößte Ort des damaligen Kreises Forchheim Anfang der
1930er Jahre zum zunehmend bestimmenden Zentrum der Partei
in der Region entwickelte. Von dort aus, getragen u.a. von
der äußerst aktiven Gräfenberger NSDAP-Ortsgruppe, wurde
die ganze Umgebung propagandistisch durchdrungen.
Ortsgruppenleiter war ab 1930 der in Gräfenberg ansässige
Arzt Dr. Ittameier (1882 - 1978). Konsequenterweise wurde
nach der NS-Machtübernahme zunächst Gräfenberg und nicht
Forchheim Sitz der NSDAP-Kreisleitung; Ittameier wurde zum
Kreisleiter ernannt.
NSDAP-Wahlergebnisse von teilweise deutlich über 80% bei
den letzten freien Wahlen deuten zweitens darauf hin, dass
die Nationalsozialisten in Gräfenberg - wie in einigen
anderen Regionen Mittel- und Oberfrankens - bereits vor
1933 mental die Macht ergriffen hatten.
Im Zentrum der Kontroverse stand die Person Dr. Ittameier,
von einigen älteren GräfenbergerInnen beschönigt und mit
den in solchen Fällen üblichen Konstruktionen ("war
kein schlechter Mensch", "lebte neben einer Jüdin",
"rettete ein behindertes Kind" usw.) dargestellt und
verteidigt. Diesen teilweise widerlegbaren
Zeitzeugen"erinnerungen" stellte Greif unbestreitbare
Fakten zur Seite: Ittameier war 1936 an der Zerstörung
von Grabsteinen auf dem jüdischen Friedhof Ermreuth
beteiligt. Weiter wirkte er in der Pogromnacht im
November 1938 in Forchheim an der Spitze einer Abteilung
von Nazis, die brandschatzend, zerstörend und Juden
angreifend durch die Stadt zogen. Dafür wurde er
1949 vom Landgericht Bamberg als einer der
Haupträdelsführer wegen schweren Land- und
Hausfriedensbruchs zu einer Strafe von fünf Jahren
Gefängnis verurteilt. Nach dem Krieg von der Spruchkammer
als "Hauptschuldiger" eingestuft, verbüßte er seine
Haftstrafe und lebte danach noch viele Jahre in
Gräfenberg.
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